03.11.2014 Südwestpresse / Herrlingen
Vom Kalkwerk an der B 28 in Herrlingen ist nicht mehr viel zu sehen. Nur noch ein einziger Siloturm ragt in die Höhe. In den vergangenen Monaten haben Spezialisten mit ihren Baggern ganze Arbeit geleistet.
In einem knappen halben Jahr, vom 5. Mai bis zum 29. Oktober, haben Mitarbeiter der Abbruch- und Recyclingfirma Bock aus Babenhausen die meisten Bauwerke des ehemaligen Kalkwerks nördlich der B 28 in Blaustein-Herrlingen abgetragen. „Die Höhe war unsere Herausforderung“, sagt Geschäftsführer Alexander Bock. Und die Nähe zur Bundesstraße. So arbeitete das Unternehmen nicht mit Sprengladungen, sondern mit einem Seilbagger samt Abrissbirne und mit weiteren Baggern, teils bestückt mit einer großen Zange für die Zerkleinerung des Stahlbetons. Mit diesen Maschinen geht es auch weiter, wenn Anfang 2015 der letzte und höchste Silo abgebrochen wird. Das Bauwerk ist 40 stolze Meter hoch. Doch die Abrissbirne des Baggers geht bis 54 Meter.
Wie berichtet, hatte die Firma Märker bereits 2013 die nicht mehr benötigten Anlagen südlich der B 28 entfernen lassen, dieses Jahr ging es auf der nördlichen Seite weiter. Mit Ausnahme des Siloturms sind laut Bock die Arbeiten bis Ende November weitgehend abgeschlossen. Ob Beton, Stahl oder Holz – das Material wird zum großen Teil wieder verwertet. Welche Massen vom Gelände gefahren wurden, will Alexander Bock nicht sagen.
Er konnte am Montag festhalten, dass die Arbeiten unfallfrei verlaufen sind – abgesehen von einem durch unvermutet aufgetretenen Kalk ausgelösten Brand, der zu einem Großeinsatz der Feuerwehr führte.
Die Firma Bock riss zuerst die hinteren Bauwerke ab und ließ die Gebäude an der Straße als Schutzwall noch stehen. So musste die B 28 Anfang September nur anderthalb Tage lang gesperrt werden. „Alles war gut organisiert“, sagt Reinhold Osswald, Betriebsleiter im benachbarten Märker-Kalkwerk.
Die Stadt Blaustein, der das südliche Gelände bereits gehört, will das jetzt frei werdende Gebiet kaufen für eine bauliche Entwicklung. „Wir sind mit Märker im Gespräch“, sagt Kämmerer Josef Engel.